Elektorabfischung am Reinheimer Teich

Elektorabfischung am Reinheimer Teich

Schaut mal hier, unsere E-Fischer:

Diesen Sonntag haben wir am Reinheimer Teich ein Elektroabfischen durchgeführt, mit im wesentlichen zwei Zielen.

Entfernung von Welsen: Wir sind unserer Verpflichtung nachgekommen und haben artenfremde Welse aus dem Gewässer entnommen. Diese Fische stellen eine Gefahr für unsere heimischen Arten dar, da sie aufgrund ihrer Größe und ihres unersättlichen Appetits die Nahrungskette durcheinanderbringen und andere Fischarten verdrängen können. Die Entfernung der Welse leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt im Reinheimer Teich.

Karpfenbestand reduzieren: Das Regierungspräsidium hat eine Überpopulation an Karpfen im Reinheimer Teich festgestellt. Die Fische tragen durch ihre Ausscheidungen zu einer erhöhten Nährstoffbelastung des Wassers bei. Das Regierungspräsidium hat uns folgtlich aufgetragen große Karpfen (Zuchtform) zu entnehmen. Hierfür haben wir zusätzlich eine Umsetzungslizenz beantragt und erhalten.

Unsere E-Fischer haben das super gemacht! Wir haben einen 1,30m Wels und ein paar weitere kleinere Welse entnehmen können. Hinzu kamen noch einige Karpfen zwischen 5 und 13 kg, die wir in den Ludwigsteich nach Roßdorf umgesetzt haben. Das heißt, Besucher am Wasser können sich dort künftig auf spannende neue Bewohner freuen!

Wie läuft sowas ab?

Elektrofischen ist eine Methode, bei der ein schwacher elektrischer Strom im Wasser erzeugt wird, um Fische vorübergehend zu betäuben und so einfangen zu können. Das klingt zunächst vielleicht nach Tierquälerei, ist aber bei richtiger Anwendung eine schonende und effektive Methode, um die Fischfauna eines Gewässers zu untersuchen und zu beeinflussen.

So funktioniert es im Detail:

  • Stromerzeugung: Ein spezielles Gerät erzeugt einen Gleichstrom mit niedriger Spannung und hoher Frequenz.
  • Elektroden im Wasser: Im Wasser werden zwei Elektroden platziert: eine Anode (Pluspol) und eine Kathode (Minuspol).
  • Elektrisches Feld: Zwischen den Elektroden entsteht ein elektrisches Feld, das sich im Wasser ausbreitet.
  • Betäubung der Fische: Wenn ein Fisch in dieses Feld gerät, wird sein Körper von einem leichten Strom durchflossen. Dieser Strom führt zu einer kurzzeitigen Lähmung der Muskulatur, ohne den Fisch dauerhaft zu schädigen.
  • Einfangen: Die betäubten Fische schwimmen passiv mit dem Bauch nach oben und können so leicht mit einem Kescher eingesammelt werden.
  • Erholung: Sobald die Fische aus dem elektrischen Feld entfernt werden, erholen sie sich innerhalb weniger Sekunden vollständig und schwimmen wieder davon.
  • Warum wird Elektrofischen eingesetzt?
    • Bestandsaufnahme: Mit Hilfe der Elektrofischerei kann man die Artenzusammensetzung und die Anzahl der Fische in einem Gewässer genau bestimmen.
    • Bestandsregulierung: Überbesätze können reduziert und invasive Arten entfernt werden.
    • Laichfischfang: Seltene oder gefährdete Fischarten können für Zuchtprogramme gefangen werden.
    • Forschung: Elektrofischerei wird in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt, um beispielsweise die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf Fischbestände zu untersuchen

  • Wichtige Hinweise:
    • Fachwissen: Elektrofischen erfordert eine spezielle Ausbildung und darf nur von erfahrenen Personen durchgeführt werden.
    • Genehmigung: Für jede Elektrofischerei muss eine Genehmigung der zuständigen Behörde eingeholt werden.
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